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Herztransplantation

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Jeder Tag ist ein Kampf







Eine unheilbare Krankheit hat Ronald Ottos Herz geschwächt. So sehr, dass er ein Spenderorgan bekam. Doch auch nach der Transplantation ist das Leben für den Sachsen nicht leicht.
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Kapitel 1: Jeder Tag ist ein Kampf

Die größte Sorge des Zschopauers: Keime. Sie sind überall, und sie können bei dem 50-Jährigen eine gefährliche Infektion verursachen. Deshalb fragt er beispielsweise vor Taxifahrten zwischen Klinik und Zuhause nach, ob der Fahrer gesund ist. Wer Ottos Wohnung betritt, muss noch an der Tür seine Hände desinfizieren. 

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Kapitel 1: Jeder Tag ist ein Kampf

Denn seit der Operation ist Ronald Ottos Immunsystem durch Medikamente geschwächt, sein Körper anfälliger für Infektionen. Einige der Medikamente bremsen das Immunsystem, damit der Körper  das fremde Organ nicht abstößt.  

Im Laufe der Jahre ist der Frührentner gefühlt zu einem halben Mediziner geworden. Die Fachbegriffe aus seiner Krankenakte und die Namen der Wirkstoffe in seinen Medikamenten gehören längst zu seiner Alltagssprache.
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Kapitel 1: Jeder Tag ist ein Kampf

Was für andere normal ist, ist für den Patienten eine Herausforderung. Das neue Herz leistet weniger als erhofft. Schon einfache Arbeiten im Haushalt kosten Otto extrem viel Kraft.

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Kapitel 1: Jeder Tag ist ein Kampf

Eine Helferin vom Pflegedienst unterstützt Otto im Alltag. Sie geht zum Beispiel mit ihm einkaufen. Er trägt dabei einen Mundschutz und Handschuhe. 

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Die Vorgeschichte

Kapitel 2: Die Vorgeschichte

Ronald Otto ist Maler und Lackierer. Mit 39 Jahren wird er im Dienst ohnmächtig. Es folgt eine Odyssee von Arzt zu Arzt, von Diagnose zu Diagnose. Otto arbeitet weiter, fühlt sich aber immer schwächer.

Nach etlichen Fehldiagnosen erkennen Spezialisten im Uniklinikum Dresden endlich, was ihm fehlt. Der Zschopauer leidet unter einer seltenen Krankheit: Non-Compaction-Kardiomyopathie. Die Erbkrankheit hat Teile seines Herzens unheilbar beschädigt. Nur eine Transplantation kann ihn noch retten.
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Kapitel 2: Die Vorgeschichte

"Herzinsuffizient". Dieses Wort hört Ronald Otto in jenen Wochen öfter.  Klaus Matschke ist der Direktor der Klinik für Herzchirurgie in Dresden.

Sein Team hat Ronald Otto operiert.



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Kapitel 2: Die Vorgeschichte

In der Nacht vom 27. auf den 28. Januar 2016 klingelt bei Ronald Otto das Telefon. Es gibt ein Spenderherz. 

Der Rettungswagen ist schon bestellt, um Otto abzuholen und ihn nach Dresden ins Herzzentrum zu bringen. "Ich war ganz ruhig", erinnert sich Otto später.

Im OP ist alles vorbereitet.










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Kapitel 2: Die Vorgeschichte

Der Aufwand, den eine Herztransplantation erfordert, ist enorm, sagt Klaus Matschke.








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Kapitel 2: Die Vorgeschichte

Nach der Operation erfährt Ronald durch einen Zufall, dass sein neues Herz früher einmal einer Frau gehört hat. 

Sie ist für ihn eine Unbekannte. Genauso wie die Lady auf seinem Lieblingsbild, Monets "Frau mit Sonnenschirm".

Das Bild empfängt ihn in seinem Zimmer in der Rehaklinik im nordsächsischen Schmannewitz. Später hängt er auch bei sich zu Hause ein Exemplar an die Wand.









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Ronald Otto ist nicht allein

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Kapitel 3: Ronald Otto ist nicht allein

Der Patient Ronald Otto hat einige treue Unterstützer. Bernd Kunath gehört dazu. Er bekam 2008 in Dresden ein Herz transplantiert. 2010 gründete er die Selbsthilfegruppe Herztransplantation am Herzzentrum Dresden.

Eine wichtige Stütze für Patienten, für die sich das ganze Leben verändert, sagt Kunath.

Er hat Ronald Otto noch vor der offiziellen Gründung der Gruppe kennengelernt - im Jahr 2009, lange bevor Otto sein neues Herz erhielt.


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Kapitel 3: Ronald Otto ist nicht allein

Eine Handvoll Helfer unterstützen Ronald Otto im Alltag.

Seine Mutter, sein Bruder und einige Nachbarn tun hier und da ein paar Handgriffe in der Wohnung, bringen Essen und geben dem Patienten Kraft. Mit einer Physiotherapeutin trainiert der Mann, der sich immer schwach fühlt, seinen Körper.

Denise Walther vom Pflegedienst Mieniets hilft im Haushalt. Sie hat ihren Schützling ins Herz geschlossen.

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Blick in die Zukunft

Kapitel 4: Blick in die Zukunft

Kurz nach der OP wieder ein Schock: Das neue Herz pumpt immer schwächer. Weil es angeschlagen ist, wird es bald nach der Transplantation noch einmal operiert. Eine Herzklappe wird ersetzt. Die volle Leistung wie bei einem gesunden Menschen wird das Organ aber nie erreichen.

Dennoch: "Er ist ein Kämpfer", sagt Altenpflegeassistentin Denise Walther.
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Kapitel 4: Blick in die Zukunft

In guten Momenten lässt Ronald Otto all seine Sorgen los. Dann hört er Musik. "Die hat mich immer begeistert", sagt der ehemalige Hobby-DJ.

Einen Wunsch an die Zukunft hat er auch: Wieder selbst Auto fahren können, das wäre schön. "Dann wäre ich nicht mehr so eingeschränkt und könnte auch mal etwas anderes sehen."

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Kapitel 4: Blick in die Zukunft

Bernd Kunath hofft, dass Ronald Otto die Kraft und den Mut findet, sich weiter mit anderen Menschen zu treffen und mehr zu unternehmen. 

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Organspende

Kapitel 5: Organspende

Ohne Organspende würde Ronald Otto inzwischen wohl nicht mehr leben.

Sein altes Herz auf dem linken Bild war bereits stark beschädigt, als er das neue bekam – zu sehen auf dem rechten Bild.

Der Leiter des Dresdener Herzzentrums Klaus Matschke kennt die Bedenken, die viele Menschen beim Thema Organspende haben. Dass Organe entnommen werden könnten, die sie lieber nicht hergeben würden zum Beispiel. Und dass Lebensrettungsversuche bei Menschen, die einen Organspendeausweis ausgefüllt haben, im Ernstfall vielleicht ein bisschen weniger engagiert erfolgen als bei Menschen ohne einen solchen Ausweis. Matschke sagt: Das stimmt nicht.
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Kapitel 5: Organspende

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Kapitel 5: Organspende

Etwa 60 Prozent der Patienten mit einem Spenderherz leben nach der Transplantation noch zehn Jahre und länger. Das geht aus Daten der Collaborative Transplant Study an der Universität Heidelberg hervor, einer der größten Studien zu Organtransplantationen weltweit. Demnach spielen viele individuelle Faktoren für die Lebenserwartung eine Rolle.

Im Jahr 2006 wurden deutschlandweit 412 Herzen transplantiert, davon 27 in Sachsen. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation sind diese Zahlen jedoch gesunken. 2016 waren es bundesweit nur noch 297 Herztransplantationen, davon 20 in Sachsen.

Seit die Zahl transplantierter Organe im Jahr 2010 einen Höchststand (4326) erreicht hat, geht die Anzahl dieser Operationen zurück. 857 Menschen in Deutschland spendeten im Jahr 2016 insgesamt 3049 Organe. Mehr als 10.000 schwer kranke Personen warteten in demselben Jahr auf eine Organspende.   
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Kapitel 5: Organspende

Wer mit seinen Organen nach dem eigenen Tod anderen mehr Leben schenken möchte, kann bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter www.organspende-info.de einen Organspendeausweis bestellen.

Alle Fragen rund um die Organspende beantwortet das Team vom Infotelefon Organspende montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr unter 0800 / 90 40 400. Das Infotelefon ist ein Gemeinschaftsprojekt der BZgA und der Deutschen Stiftung Organtransplantation.
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Impressum

Impressum

Konzept: Ricarda Terjung, Anne Schwesinger, Roberto Jurkschat

Produktion: Ricarda Terjung, Roberto Jurkschat

Fotos: Ricarda Terjung, Roberto Jurkschat, Arno Burgi/dpa, Maurizio Gambarini/dpa, Jens Kalaene/dpa, David Ebener/dpa


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